Fliegen und Segeln, unvergessliche Erlebnisse - Flugnavigation

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Wer kennt nicht dieses Lied von Rod Stewart, dem bekannten britischen Rock- und Pop-Sänger:  

I am sailing, I am sailing.
Home again, 'cross the sea.
I am sailing ...

I am flying, I am flying
Like a bird 'cross the sky
I am flying ...
  
Eine Einladung zum Segeln auf der Ostsee. Ein Flug mit dem Motorsegler quer über Deutschland. Zwei Hobbies miteinander verbinden. Dieses Erlebnis habe ich mir zusammen mit meinem Fliegerkamerad Hans-Werner Beck vom Flugsportring Kraichgau e. V. in Sinsheim gegönnt.

Am Ostrand von Sinsheim im Wiesental liegt das Fluggelände unseres Vereins. Auf der fast eintausend Meter langen Graspiste starte ich mit unserem Motorsegler in Richtung 12, das bedeutet bei uns Fliegern 120 Grad auf der Kompassrose, gegen den Wind. Unser Flugzeug ist ein Motorsegler vom Typ ASK-16 mit dem Kennzeichen D-KIVE. Es ist Sonntag, ziemlich genau 12 Uhr Ortszeit. Mein Mitflieger, Copilot und Navigator ist mein Fliegerkamerad Hans-Werner und unser Ziel Warnemünde an der Ostsee. Dort soll ich zum ersten Mal in meinem Leben ein Segelboot steuern dürfen. Hans-Werner nennt eine neun Meter Regattayacht für vier oder sogar fünf Personen sein Eigen. Die „Dacapo“, ein Backdecker aus der Schiffswerft Hinze aus Mönkebude am Stettiner Haff, wartet auf uns im Yachthafen von Warnemünde.



Das Wetter verspricht für die folgende Woche nur Gutes. Auf direktem Kurs mit 023 Grad bewältigen wir die 598km lange Strecke in knapp dreieinhalb Stunden. Wir fliegen über den Odenwald, über den Spessart, rechts an Frankfurt vorbei Richtung Harz, zwischen Fulda und der Wasserkuppe, der Geburtsstätte des Segelflugs, hindurch. Im Nahverkehrsbereich des Frankfurter Flughafens noch unter 4500 Fuß MSL, das sind etwa 1370 Meter über dem Meeresspiegel, sind wir noch recht tief über Grund, denn der Spessart erreicht hier bereits eine Höhe von bis zu 800 Metern. Doch wir müssen hier so tief bleiben um die von „Frankfurt Airport International“ startenden Maschinen nicht zu tangieren. Der Luftraum ist streng reglementiert. Bei Fulda gehen wir dann langsam in den weiteren Steigflug über. Dadurch können wir den Brocken, höchster Berg des Harzes mit 4120 Fuß (wir Flieger rechnen immer in Fuß, da die Luftfahrkarten nach ICEO-Norm alle Höhenangaben in dieser Maßeinheit ausweisen) in ausreichender Höhe überqueren.



Es herrscht eine enorme Thermik. Die gesamte Strecke hätte man an diesem Tag im Segelflug bewältigen können. Allerdings würden wir dann wesentlich länger für diese Strecke brauchen, da immer wieder kreisend in den Thermikbärten Höhe gutgemacht werden müsste. Solch ein „Hammerwetter“ nutzen aber auch unsere Konkurrenten. Unser Kollisionswarngerät piepst, besonders in der Nähe der vielen Flugplätze, die sich auf unserer Route befinden, fast ununterbrochen. Segelflugzeuge wohin man blickt. Es ist wirklich eng geworden, am Himmel. Dieses Kollisionswarngerät mit dem einprägsamen Namen „FLARM“, bei Annäherungsgeschwindigkeiten von bis zu 400 km/h, ist eines der wichtigsten Geräte überhaupt, das in keinem Flugzeug, das nach Sichtflugregeln fliegt, fehlen sollte.



Ab Helmstedt, bekannt als der wichtigste Grenzübergang während der Deutschen Teilung, wird das Gelände flach. Vor uns liegt die Altmark, eine Region im Norden von Sachsen-Anhalt. Nach der Überquerung des Mittellandkanals östlich von Wolfsburg geht es an Salzwedel vorbei Richtung Wittenberge, dem Tor zur Elbtalaue. Vorbei an dieser Stadt, jetzt bereits über Brandenburg, fliegen wir bei abnehmender Thermik und zunehmendem Westwind die letzten 200 Kilometer über einen Teil der Norddeutschen Seenplatte. Wir überqueren auf unserer geplanten Route Schwerin und die Seen bei Warnow und Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern.



 
Bald darauf taucht bei guter Fernsicht am Horizont die Küstenlinie der Ostsee auf. Der Flugplatz Purkshof, 15 Kilometer östlich von Warnemünde, ist unser Ziel. Auf diesem Fluggelände ist der Fliegerclub Rostock mit über 100 Mitgliedern zu Hause. Nach der Auflösung der „Gesellschaft für Sport und Technik“ der ehemaligen DDR gelang es diesem Verein, nach zähem Ringen mit dem Bundesvermögensamt, das Gelände übereignet zu bekommen. Seither werden dort die Sportarten Segelflug, Motorsegelflug, Motorflug und der Modellsport durchgeführt.

Nach dem Einholen des Luftdrucks für die korrekte Einstellung der beiden Höhenmesser, jeweils einen in Meter und einen in Fuß geeicht, per Funk vom Flugplatz in Schwerin, bereite ich mich auf den Landeanflug vor. Während des gesamten Fluges bestand die Aufgabe meines „Co“ Hans-Werner darin, den von mir mit Hilfe der Satellitennavigation durchgeführten Kurs auf der Luftfahrtkarte im Maßstab 1:500000 mitzuverfolgen, rechtzeitig den Haupttank aus den Flächentanks nachzufüllen und vor allem den Himmel auf fremden Verkehr zu beobachten, denn wir fliegen in diesen Höhen immer nach Sicht, nach sehen und gesehen werden.



Es ist 15 Uhr 40. Ich stelle den ersten Funkkontakt zu „Purkshof Info“ her. Wir bekommen sofort die Landerichtung und die Windverhältnisse mitgeteilt und können, ohne eine Warteschleife zu fliegen, wenige Minuten nach dem obligatorischen Landecheck auf der Piste 09 in Purkshof aufsetzen.

Von den dort ansässigen „Fliegern“ werden wir ausgesprochen gastfreundlich empfangen. Unsere Maschine können wir in einer leerstehenden Halle für die nächsten Tage unterstellen. Nach dem Reinigen der Flächen, des Propellers und der Cockpithaube von toten Fliegen, einer Pinkelpause und einem starken Kaffee erklärt sich ein Mitglied des dortigen Fliegerklubs spontan bereit, uns mit seinem Auto zum Yachthafen nach Warnemünde zu fahren. Dankbar nehmen wir dieses Angebot an.



 
In Warnemünde angekommen „entern“ wir Hans-Werners Segelyacht und richten uns spartanisch aber häuslich ein. Den Rest des Tages verbringen wir mit einem langen Fußmarsch am „Alten Strom“ entlang. Der Alte Strom in Warnemünde ist besonders um diese Jahreszeit, die Sommerferien haben in den meisten Bundesländern bereits begonnen, touristisch stark bevölkert. Vor dem Bau des „Neuen Stromes“ im Jahre 1903 war dies der Schifffahrtsweg zum Rostocker Hafen. Das Angebot von Cafes, Eisdielen, Fischbuden und Restaurants ist enorm. Auf der Terrasse eines kleinen Fischrestaurants beschließen wir den Abend bei Grünem Hering mit Bratkartoffeln und einem Lübzer Pils.

Die Nacht zum Montag verbringen wir auf der Yacht. Bis zu vier Personen hätten dort in zwei Kajüten genügend Platz gehabt. Wir haben somit jeder ein „Zimmer“ für jeden von uns alleine.

Nach einem kurzen Frühstück steht nun meine erste Segelstunde bevor. Der Wind weht bereits kräftig aus West bis Süd und der Wetterbericht, der täglich gegen 9 Uhr 45 per Funk abgehört werden kann, verspricht für diesen Tag Windstärke fünf bis sechs, also für einen Anfänger ganz ordentlich. Hans-Werner, Skipper und Schiffseigentümer, erklärt mir die ersten Handgriffe und Fachwörter. Danach legen wir ab und tuckern mit Motorhilfe aus dem Hafen.

Wir kreuzen den Hauptschifffahrtsweg zum Rostocker Hafen in westlicher Richtung. Jetzt ist meine erste Aufgabe, die Yacht genau in den Wind zu drehen und exakt dort zu halten, damit Hans-Werner die Segel setzen kann. Entsprechend dem Kurs, den wir anschließend fahren wollen, nämlich zum 25 Kilometer, oder besser gesagt 13,5 Seemeilen, entfernten Kühlungsborn, setzt er zuerst das Großsegel und rollt anschließend die Fock steuerbordseitig aus. Beim Eindrehen auf Kurs fängt sich sofort der Wind in beiden Segeln und mit bis zu 6,5 Knoten, also etwa 12 km/h fahren wir, immer hart am Wind, gegen Westen. Es ist eine interessante Erfahrung zu erleben, dass ein Segelschiff fast gegen den Wind fahren kann, auch wenn ich mir dies vorher theoretisch schon klar gemacht hatte. Vergleicht man das Großsegel mit einer Flugzeugtragfläche, werden Parallelen deutlich.



Da der Wind von links vorne kommt, wir Flieger würden sagen aus 10 – 11 Uhr, kann unser Ziel nur durch Kreuzen erreicht werden. Damit steht die erste Knochenarbeit für mich an. Unter dem Kommando meines Skippers öffne und schließe ich diverse Seilhalteklappen, ziehe mal an der linken Backstage und lockere die rechte und umgekehrt, lege die Fock nach rechts und rolle sie danach wieder nach links und darf dabei auch die Ruderpinne nicht vergessen. Als mich meine Kraft verlässt, drückt mir mein Skipper eine Kurbel in die Hand, in der Seemannssprache Winsch genannt, damit ich die Seile, pardon, Tauwerksleinen, an den Segeln weiter spannen und ihnen die für den Windwinkel erforderliche Form geben kann. Blaue Flecken am Körper und ein kräftiger Muskelkater werden mich die nächsten Tage an diese Manöver erinnern.

Nach etwa zweieinhalb Stunden, währen denen wir an verschiedenen Bojen, die Hindernisse oder Untiefen, Kabel oder versunkene Schiffe markieren, sowie an einer schwimmenden Insel für Kormorane vorbeisegelten, erreichen wir den Hafen von Kühlungsborn. Die Segel werden eingeholt, natürlich erst, nachdem ich die Yacht wieder genau in den Wind gedreht habe.
Mit Motorkraft  suchen wir im Kühlungsborner Yachthafen vergeblich einen freien Liegeplatz für die kommende Nacht. Alles Belegt. Wir finden absolut  keinen, noch nicht einmal in der zweiten Reihe, was auch nicht jeder  Schiffseigner erlaubt. Deshalb entschließen wir uns kurzerhand, nach Warnemünde zurück  zu segeln. Da mein Skipper der Meinung ist, ich hätte jetzt genug  „begriffen“ und als Segelflieger schnell das erforderliche Gefühl für Wind und  Wellen entwickelt, verabschiedet er sich kurzerhand und legt sich in die Koje  zu einem Schläfchen. Er lässt mich doch tatsächlich die größte Strecke alleine  zurücksegeln. Der Wind dafür steht günstig, und so erreiche ich unseren Ausgangspunkt  ohne zu kreuzen auf direktem Kurs. Es ist schon ein tolles Gefühl, ganz ohne Motorgeräusche nur das Plätschern der Wellen und das Schreien einiger  Möwen zu hören. Nur das „Einparken“ in die enge Liegeplatzlücke im  Warnemünder Yachthafen, das überlasse ich doch lieber Hans-Werner.

Meinen ersten Segeltörn beenden wir erfolgreich mit einem Dank an Rasmus, das ist die Kurzform von Erasmus, dem Schutzpatron der Seeleute, in der Art, dass wir erst etwas Selbstgebrannten in die Ostsee gießen und danach den Rest des Fläschchens selbst verkosten. Mit Brot, Blutwurst, Oliven und einem "Sundowner", einer kräftigen Caipirinha, beschließen wir den Abend. Erschöpft, aber glücklich und zufrieden falle ich in meine Koje.



 
Am nächsten Morgen gegen 6 Uhr erwache ich. Ein kräftiger Westwind lässt unser Boot schaukeln und an den Tauen zerren. Der Himmel ist fast ganz bedeckt. Meinem Einwand gegen eine frühe Segeltour bei Windstärke 8 für einen Anfänger wird stattgegeben. Deshalb ist zunächst Landgang angesagt. Mit der Fähre fahren wir über die Hafeneinfahrt nach Warnemünde. Ein paar „Mitbringsel“ dürfen natürlich nicht fehlen. Bei einem Straßenhändler erwerbe ich ein kleines Schmuckstück und an einem Touristenkiosk eine Möwe aus Stoff. Eigentlich ein Spielzeug für Kinder. Doch wegen des hohen Alters meiner Jungs diesmal für unsere Hündin Paula. Und wer einmal ein Matjesbrötchen, und zwar ein wirklich frisches Matjesbrötchen an der Ostsee gegessen hat, wird welche hier zu Hause von „Nordsee und Co.“ nicht mehr anrühren. Einfach fantastisch. Das wissen natürlich auch die Möwen. Bei einem Angriff von oben auf mein gerade erworbenes Mittagsmahl erwischt Jonathan allerdings nur einen Zwiebelring. Viel nerviger ist jedoch die Marienkäferinvasion. So etwas habe ich noch nie erlebt. Wo man hinsieht und hinlangt krabbeln und fliegen diese kleinen gepunkteten Käferchen. Am harmlosesten sind sie noch auf meiner Sonnenbrille, in meinen Ohren und unter dem Hosenbein. Selbst auf dem Display meines Handys finde ich nach dem Aufklappen immer wieder ein paar Käferleichen.

Es ist bereits nach 15 Uhr. Wir fahren mit einer Barkasse zurück zum Yachthafen. Der Wind hat inzwischen stark nachgelassen und wir bereiten uns jetzt auf meine zweite Fahrt vor. Diesmal darf ich bereits den Hafen mit dem Motor selbststeuernd verlassen. Heute geht es in die entgegengesetzte Richtung, nach Osten. Wieder steht als Erstes das Manöver des Segelsetzens auf dem Plan. Mein „Skipper“ steht mit gekreuzten Armen an Deck und erteilt mir die Befehle. Diesmal soll ich ohne seine tatkräftige Unterstützung das Boot für die Fahrt klarmachen.

Ich ziehe das Großsegel hoch, rolle die Fock aus, straffe die der Fock gegenüber liegende Backstage und die Tauwerksleinen, wie gelernt, zuerst mit Muskelkraft und dann mit der Winsch. Ich ackere, schwitze, ziehe und kurble während mein „Skipper“ grinsend mit gekreuzten Armen, wie Kapitän Huck, auf den Planken steht.
 
Nachdem das Boot endlich auf Kurs ist und Fahrt aufgenommen hat, wirft Hans-Werner plötzlich einen Fender, das ist so ein Hohlkörper aus Plastik mit einer kurzen Leine daran, der normalerweise die Boote beim Einparken, wie ein Airbag, gegen Beschädigungen schützen soll, in die Ostsee und schreit: „Mann über Bord“. Fast automatisch steuere ich die Yacht in den Wind, der Baum schlägt auf die andere Seite und die Fock fängt an zu flattern. Während ich, mit der Pinne zwischen den Beinen, versuche einen Kreis zu fahren, rolle ich die Fock ein und auf der anderen Seite wieder aus. Und tatsächlich nähere ich mich dem armen Herrn Fender, den ich nun mit dem Bootshaken aus dem Wasser fische. Na ja, es ist Gott sei Dank nur höchstens Windstärke zwei. Ich glaube nicht, dass mir dies bei meiner ersten Fahrt und Windstärke sechs auch gelungen wäre. Ein guter Schachzug meines Skippers dieses Manöver erst heute durchzuspielen.



Zufrieden mit dem Geleisteten und einem Lächeln auf unseren beiden Gesichtern setzen wir unsere Fahrt fort. Der Wind wird immer schwächer und der Baum schlägt bei immer wieder flatterndem Segel hin und her. Also muss er auf der Leeseite festgebunden werden oder, wie der Seemann sagt, ein Bullenstander wird gesetzt. Wieder etwas dazugelernt. So dümpeln wir mit einem halben bis einem Knoten dahin. Hans-Werner ist der Meinung, da das Mittagessen nur aus den Matjesbrötchen bestand, sollten wir jetzt etwas Kräftigeres zu uns nehmen. Kaum erholt drehe ich die Yacht in den schwachen, kaum mehr spürbaren Wind und hole alle Segel ein, während mein Lehrmeister einen Anker mit entsprechend langer Leine vorbereitet. Erst beim dritten Versuch verhakt sich der leichte Aluminiumanker im Sandboden etwa vier Meter unter dem Kiel.

Ich fülle die mir gereichte Pütz halb mit Seewasser, worin mein Skipper, der jetzt als Smutje fungiert, Spaghetti „al dente“ kocht, Sauce und Pesto darüber gibt und damit „Spaghetti satt auf hoher See“ serviert. Nach diesem Mahl hält mich nichts mehr. Ich bringe die Badeleiter am Heck an, entledige mich aller Kleidungsstücke und gehe von Bord. Wenigstens einmal will ich in der Ostsee schwimmen gehen, freiwillig natürlich.

Langsam neigt sich die Sonne dem Horizont entgegen. Mit Motorkraft fahren wir zurück in den sicheren Yachthafen. So wird auch dieser Tag zu einem weiteren
Segelerlebnis.

Da für den kommenden Donnerstag der Wetterbericht Schauer und Starkwind meldet, bestellen wir am Tag davor schon recht früh, es ist jetzt fast 9 Uhr, ein Taxi für die Rückfahrt zum Flugplatz Purkshof. Dort angekommen räumen wir sofort unser Flugzeug aus der Halle, checken entsprechend der Checkliste alle Funktionen und tanken es auf. Heute ist Hans-Werner der Pilot, also in Fliegerkreisen der „Emil“ und ich der Copilot und Navigator, der „Franz“. Das Wetter verspricht uns für diesen Tag einen ruhigen Nachhauseflug, allerdings gegen den Wind. Da werden vier Stunden nicht ganz reichen. Mit einem vollen Haupttank und den beiden Zusatztanks haben wir jedoch genug Sprit an Bord.
Wir verabschieden uns von den neuen Freunden, tauschen unsere Telefonnummern und Adressen aus und laden diese ein, auch einmal Sinsheim zu besuchen, vielleicht beim nächsten Flugtag am 2. Wochenende im September.

Kurz nach 12 Uhr Ortszeit hebt unser Motorsegler von der Startbahn 22 in Purkshof ab. Nach einer ausgedehnten Schleife in noch geringer Höhe über die Ostsee, um noch ein paar eindrucksvolle Fotos vom Yachthafen zu machen, an dem die „Dacapo“ bis zu ihrer nächsten Fahrt an ihrem Liegeplatz dahin dümpelt, gehen wir auf Kurs 203. Wir fliegen denselben Weg wieder zurück, nur eben auf Gegenkurs.

Nach etwa vier Stunden und 20 Minuten erreichen wir unseren Heimatflugplatz und setzen auf der Piste im Wiesental auf. Hans-Werner rollt auf das Hallenvorfeld zurück. Das Flugzeug wird gewaschen, getankt, die beiden Flugstrecken in das Bordbuch eingetragen und anschließend in die Motorseglerhalle eingestellt. Zusammen mit zwei weiteren Motorseglern, einem Falken vom Typ SF-25 C und einer RF-4, einem französischen Einsitzer, wartet es dort auf seinen nächsten Piloten.


Bitte beachten Sie: Alle Bilder unterliegen dem Urheberrecht. Kopieren nur für den privaten Gebrauch erlaubt!

Zusatzinformationen:
Unser Motorsegler, eine ASK-16, konstruiert und hergestellt von Alexander Schleicher in Poppenhausen an der Wasserkuppe, wird im Rahmen einer privaten Halter- und Eigentümergemeinschaft von sechs Piloten, die alle Mitglieder des Flugsportring Kraichgau e. V. in Sinsheim sind, betrieben. Er steht jedem Vereinsmitglied, das die Voraussetzungen zum Führen dieses Flugzeugs erfüllt, zur Verfügung und wird auch für Gastflüge eingesetzt. Dieser Motorsegler gehört zur Klasse der Touring- oder Reisemotorsegler, d. h. er hat gegenüber einem Segelflugzeug mit Klapptriebwerk einen fest eingebauten luftgekühlten Boxermotor mit 80 PS, ist jedoch durch sein einziehbares Fahrwerk und des Verstellpropellers bei abgeschaltetem Motor ein vollwertiges Segelflugzeug mit einer Gleitzahl von 1:25. Mit 40 Liter Superbenzin im Haupttank und zweimal 20 Liter in den Zusatztanks unter den Tragflächen beträgt die Flugdauer bis zu 7 Stunden und die maximale Reichweite einschließlich der gesetzlich vorgeschriebenen Reserve etwa 1000 Kilometer.

Übrigens: Diese Erzählung und noch viele andere finden Sie in meiner Autobiografie: "Hallo, hier Opa"!

Wenn Sie einmal selbst mitfliegen möchten, ob mit einem doppelsitzigen Segelflugzeug oder einem Motorsegler, können Sie sich an jeden Piloten unseres Vereins wenden. Sie finden uns an jedem Mittwoch nach 19 Uhr und an jedem Sonn- oder Feiertag auf dem Segelfluggelände in Sinsheim


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